Sappho 1977

Rudolf Levy
Spielort: München, Am Blütenring

 

Nach kurzer, aber intensiver Vorbereitungszeit im Juni/Juli 1977, mit wenigen Proben und Kulissenbau - es schien immer die Sonne und die Stimmung war euphorisch, sagt die Erinnerung – so präsentierte sich auch der 16. Juli, der Tag der Aufführung, als strahlender Sommertag. Die (griechischen) Götter waren im Übermaß hold und die 100 geladenen Gäste aufgefordert, in antiker Kleidung zu erscheinen. Die alteingesessenen Nachbarn am Blütenring erschraken nicht wenig über die kuriosen Gestalten – gekleidet in Betttuch oder wallendem Phantasiegewand, die an diesem Sommerabend in der friedlichen Straße in Freimann auftauchten und in die Hausnr. 8 strömten.
Wie in der griechischen Tragödie, sollten auch hier alle Rollen von Männern gespielt werden. Eine kurzfristige Umbesetzung war notwendig geworden, da ‚Sappho‘ Georg Baumgartner zu spät von seiner Studienreise aus Mexiko zurückkam. Mit Nana von Freyberg wurde die Rolle dann kurzfristig grandios besetzt. Übrigens das einzige Mal in der damals noch nicht vorhersehbaren langen Theatertradition, dass eine tragende Frauenrolle auch von einer Frau gespielt wurde.
Es kam zu einer großartigen Aufführung, gewürzt mit sehr viel Erotik und Humor. Ausgelassene Stimmung, während des Theaterstücks und später bei griechischem Wein und Buffet. Auch die Zaungäste amüsierten sich göttlich. Eine unvergessliche Sommernacht und ein bacchantisches Fest.

Keiner ahnte, dass das nur der Anfang sein sollte………………

Christa W.